Manuel Benet Navarro
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Zusammenfassung:
Das F-CPU Projekt widmet sich dem Ziel, einen Mikroprozessor zu entwickeln,
vergleichbar den aktuellen Prozessoren (Pentium II, Merced). Dabei soll die
Entwicklungsphilosophie derjeniger freier Softwareprojekte ähneln. Auch wenn
dies utopisch klingen mag, so könnten einige Aspekte durchaus realisiert
werden.
Genau! Richtig verstanden. "CPU" steht immernoch für die
Abkürzung Central Processing Unit, nicht für etwas
anderes, auch wenn der Titel dies implizieren mag. Und natürlich
steht das F für Freedom. Dieses Projekt wird in diesem
Artikel genauer vorgestellt.
Zuerst sollte klargestellt werden, daß hier keine Designentscheidungen
des Projektes beschrieben werden. Vielmehr werden seine Organisation und
Ziele beleuchtet.
Das F-CPU Projekt entstand Ende Sommer 1998 und wurde von
Broin Vibber und Andrew D. Balsa aus der Taufe gehoben. Ziel war
die Entwicklung eines Mikroprozessors (Bezeichnung F1),
welcher eine Alternative zu den gängigen CPU darstellt, die
auf dem Markt sind. Dabei sollte die Philosophie der freien
Software (GNU/GPL) hier der Entwicklung zugrunde gelegt werden,
wobei sie natürlich entsprechend erweitert werden sollte.
Wahrscheinlich werden, aus rechtlichen Gründen, andere
Lizenzbedingungen zum Einsatz kommen, diese aber recht ähnlich
zu denen der Software sein.
Natürlich bedeutet das nicht, daß der Computer kostenlos
vetrieben werden wird, da ja Herstellungskosten entstehen, die es
in der Form bei Software nicht gibt. Jedoch werden Implementierung und
Architektur frei verfügbar sein, sein Entwicklungsmodell wird
ähnlich dem der Software sein, die unter GNU/GPL vertrieben werden.
Also wird die Entwicklung offen für jedermann sein, der mithelfen will.
Sicherlich werden viele diesem Projekt skeptisch gegenüberstehen:
Wer wird die Entwicklungskosten übernehmen? Wer wird den Computer implementieren,
wenn er erstmal konzeptioniert worden ist?
Da der Computer nicht kostenlos sein wird (die Kosten werden bei
ca. 100 US-Dollar liegen), muß sein Verkauf die Produktionskosten
decken. Da das Projekt noch recht jung ist, gibt es nicht viel, was
jetzt schon bestaunt werden kann. Auf jeden Fall geht das Gerücht um,
daß sich einige Firmen interessiert an der Produktion zeigen,
sollte der Prozessor designed, intensiv getestet und sein Potential untersucht
worden sein. Die Tatsache, daß der F1 auf einer besseren Architektur basiert
und nicht bloß von besseren Fertigungstechniken (Integrationsdichte von 0,25 Mikrometer oder weniger) profitiert,
wird ihm sicherlich zugute kommen.
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Schön und gut, aber wie schnell wird der F1 sein?
Momentan ist das Projekt unheimlich ambitioniert (Anders würde solch
ein Projekt auch nie realisiert werden können).
Schätzungen sagen voraus, daß der Chip im Integerbereich
dem Merced zumindest ebenbürtig, im Fließkommabereich diesem sogar
überlegen sein wird.
Prima, aber wie sieht das mit meinem Linux aus?
Ohne den Pinguin mag ich nicht leben...
In dieser Hinsicht gibt es ganz klare Aussagen über das Projekt,
der Chip wird insbesondere für den Einsatz unter Linux konzeptioniert werden.
Desweiteren wird er NICHT kompatibel
zu Windoof (98,NT) sein, Wine wird nicht auf ihm laufen.
Was andere Betriebssyteme betrifft, so ist ein x86 Emulator durchaus denkbar,
ansonsten gibt es keine konkreten Aussagen.
Ich kann es kaum erwarten, mir einen F1 aufs Motherboard zu stecken...Wann
wird er verfügbar sein?
Dies hängt natürlich von der weiteren Entwicklung des
Projektes ab. Sollte aber alles wie geplant laufen, so sollte
der F1 im Jahre 2000 kommen, was den F2 angeht, nun...
Aber genug der Fragen, nun zu einigen Punkten des Projektes.
Einer der Effekte des F-CPU Projektes war, daß einige weitere
Projekte entstanden, die sich mit anderen Aspekten der PC Architektur beschäftigen.
Mit diesen wird eng zusammengearbeitet. Unter diesen befinden sich etwa solche,
die sich mit Aspekten rund um Motherboards (auf welchem Sockel wird der F1 sitzen?...
er sollte den Socket 7, Slot 1, Super Socket 7 benutzen...) beschäftigen, und solche,
die an Werkzeugen für die Bewertung und Simulation des F1 arbeiten.
Wie man sieht, übernimmt das Internet die Hauptkoordination aller
Gruppen. Nicht zu vergessen sind die Mailing List als Hauptkommunikationsmittel
(mehr Informationen weiter unten), allerdings sollte jeder Entwickler mittels
CVS auf die aktuellen Informationen des Webservers zugreifen.
Gerade jetzt befindet sich das Projekt in seiner Anfangsphase, mit (noch)
nur einer handvoll Entwickler. Allerdings arbeiten schon einige Leute
(im Detail AlphaRISC, KC5TJA, Andrew D. Balsa, Jecel Assumpcao Jr, Rafael Reilova,
Steve Wilson und weitere, die dabei sind, die mir aber gerade entfallen sind)
an Werkzeugen für die Simulation. Auch wenn die Zahl der involvierten Personen
nicht gerade gigantisch schnell wächst (sie tut es, aber dies ist wieder eine
andere Geschichte), so scheint sie zumindest nicht zu sinken. Es gibt immernoch
viele Leute, die gar nicht wissen, daß das Projekt überhaupt existiert.
Auf jeden Fall zeigen die letzten Neuzugänge, daß das Projekt Leute mit
großer Erfahrung in Sachen Hardware, VHDL und Simulationswerkzeuge gebrauchen kann.
Zum Schluß noch ein paar persönliche Bemerkungen, das Projekt betreffend:
...das F-CPU Projekt scheint ambitionierter als diese beiden Projekte zu sein (Gnome, KDE). |
Wie auch immer, wie jemand mal erwähnte: Bei diesem Projekt kann man Einiges lernen.
Mehr Informationen::
Hier können Informationen über das Projekt, Motivation und Dokumentation gefunden werden. Es sollte nicht vergessen werden, daß das Projekt noch recht jung ist und nicht alles so laufen mag, wie es sollte.
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