VxMail - Eine Kurzbeschreibung



1  Was ist VxMail?


VxMail ist ein Satz von Programmen, die als Bestandteil eines Mail-Systems gedacht sind; es handelt sich um

VxDeliver
ein Programm, welches üblicherweise von einem SMTP-Server (z.B. Smail oder Sendmail) gestartet und an Benutzer in Domains, die von diesem SMTP-Server lokal verwaltet werden, E-Mails ausliefert.

VxPOP
ein vollwertiger POP3-Server, der sowohl als eigenständiges Serverprogramm als auch als von einem inetd-artigen Serverprogramm aus bedient werden kann.

VxDomCheck
ein Hilfsprogramm für die Verwendung von VxMail im Zusammenhang mit dem SMTP-Server Smail.

VxCheck
ein Programm zur Überwachung von Mail-Foldern - dies sind die Dateien, in denen E-Mails auf einem Rechner abgespeichert werden - auf Alters- bzw. Längenüberschreitung einzelner E-Mails.

VxConv
ein Programm zur Konvertierung von Standardfoldern, wie sie z.B. von Smail oder auch den üblichen von Sendmail aus aufgerufenen Programmen zur lokalen Auslieferung von E-Mails verwendet werden, in das Format, welches VxDeliver, VxPOP und VxCheck verwenden.

VxMkDB
ein Programm, welches aus einer von Menschen lesbaren Benutzerbeschreibung eine Benutzerbeschreibung anlegt, wie sie von den Programmen des VxMail-Systems verstanden wird.

VxDump
ein Programm, welches die von den Programmen des VxMail-Systems verwendete Benutzerbeschreibung in einer von Menschen lesbaren Form ausgibt, und zwar so, daß diese von VxMkDB zur Neuerzeugung der Benutzerbeschreibung des VxMail-Systems dienen kann.

VxGetConf
ein Programm zum Auslesen der von allen Programmen des VxMail-Systems gemeinsam verwendeten Konfigurationsdatei - bzw. einzelner Konfigurationsoptionen - oder aber auch der zur Übersetzungszeit eingestellten Werte für diese Konfigurationsoptionen.



2  Wozu ist VxMail gedacht?


VxMail ist kein eigenständiges Mail-System; es ist als Ergänzung zu Programmen wie Smail oder Sendmail gedacht; es soll die Verwaltung mehrerer Mail-Domains auf dem gleichen Rechner ermöglichen, so daß z.B.

info@blinx.de und
info@berlin030.de

nicht auf den gleichen Benutzer zeigen, obwohl sie auf dem selben Rechner liegen.

Um dies zu ermöglichen, muß man sich von der bei SMTP- und POP3-Servern üblichen Benutzeridentifikation durch das zugrundeliegende Betriebssystem lösen; stattdessen muß neben dem Benutzernamen jetzt auch der Domainteil E-Mail-Adresse zur eindeutigen Identifikation des jeweiligen Benutzers herangezogen werden. Zu diesem Zweck verwendet das VxMail-System eine eigene - vom zugrundeliegenden System unabhängige - Benutzerbeschreibung (im Moment in Form einer GDBM-Datenbank), in der die Vollständige E-Mail-Adresse zur Identifizierung eines Benutzers herangezogen werden kann.

Dieses Verfahren bringt jedoch einige kleinere Probleme mit sich; so sind POP3-fähige Benutzerprogramme nicht immer in der Lage, vollständige E-Mail-Adressen zur Benutzeridentifikation zu übertragen; ein krasses Beispiel hierfür ist der Netscape TM Navigator bzw. Communicator, welcher von einer Benutzeridentifikation, die ein @-Zeichen enthält, vor der Übertragung an den POP3-Server alles ab diesem @-Zeichen abschneidet. Um dieses Problem mit POP3-Benutzerprogrammen zu umgehen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Verwendung von unterschiedlichen IP-Adressen für die einzelnen Domains, um diese voneinander unterscheiden zu können und
  2. Die Verwendung eines anderen Zeichens (z.B. eines : ) als Ersatzzeichen speziell in der Benutzeridentifikation für den POP3-Service, welches von den verwendeten POP3-fähigen Benutzerprogrammen nicht als Sonderzeichen erkannt wird, jedoch auch niemals Bestandteil eines normalen Benutzernamens sein kann.

Im VxMail-System wurden beide Möglichkeiten realisiert.

Ein weiteres Problem besteht darin, daß in der POP3-Konfiguration der angegebene Name den Servers nicht unbedingt mehr mit der E-Mail-Domain, in der ein Benutzer steht, übereinstimmen muß. Um dieses Problem lösen zu können, muß Aufklärungsarbeit betrieben werden, d.h. der Service-Provider, der das VxMail-System verwendet, muß dafür Sorge tragen, daß seinen Kunden der richtige Name für die Benutzeridentifikation und den POP3-Server mitgeteilt wird.

Ein drittes Problem ergibt sich ebenfalls aus der Unabhängigkeit von POP3-Server und Domainteil in der Benutzeridentifikation; sollte sich ein Systemadministrator dafür entscheiden, eine Mail-Domain auf einen anderen Rechner auszulagern, so ändert sich für Benutzer innerhalb der entsprechenden Domain der Name des zu verwendenden POP3-Servers; um mit diesem Problem umgehen zu können, kann der Systemadministrator vorher alle Benutzer über den Umzug der Mail-Domain informieren; oder aber versuchen, das Mail-System zu veranlassen, dies zu tun.

Das VxMail-System ermöglicht eine Kombination beider Möglichkeiten; unter Zuhilfenahme sogenannter REDIRECTs können POP3-Anfragen an eine auf einen anderen Rechner verschobenen Mail-Domain an diesen weitergeleitet werden; außerdem kann der POP3-Server, wenn er entsprechend konfiguriert wurde, jedem Benutzer innerhalb der verschobenen Domain eine zusätzliche E-Mail unterschieben, mit der dieser darüber informiert werden kann, daß er die Einstellungen für seinen POP3-Service entsprechend abändern muß.



3  Konfiguration des VxMail-Systems


Sämtliche Programme des VxMail-Systems verwenden ein und dieselbe Konfigurationsdatei; diese heißt (üblicherweise) /etc/vxmail.conf. Es handelt sich hierbei um eine ASCII-Datei in der Konfigurationsoptionen in der Form

Konfigurationsoption Leerzeichen Wert

stehen. Hierbei ist Leerzeichen genau ein (!!!) Leerzeichen. Wert kann eine Zahl, eine Flagge (logisch oder auch mehrwertig) oder eine Zeichenkette sein - je nach der angegebenen Konfigurationsoption. Zeilen, die mit einem #-Zeichen beginnen sowie Leerzeilen werden ignoriert.

Im Moment gibt es folgende Konfigurationsoptionen:

Konfigurationsoption mögl. Werte Beschreibung

userdb Pfadname vollst. Pfadname der Benutzerbeschreibung bzw. Name der verwendeten Datenbank
dbif_module Dateiname (ohne Pfad) eines existierenden Datenbankmoduls ab der Version 1.44 bieten die VxMail-Programme die Möglichkeit, Datenbankschnittstellen dynamisch (während der Initialisierungsphase) zu laden; dies bedeutet, daß - bei passender Konfiguration vor der Übersetzung - Datenbankmodule durch Konfiguration und nicht mehr nur zur Übersetzungszeit ausgewählt werden können. Um Sicherheitsanforderungan zu genügen, können diese Module nur aus einem zur Übersetzungszeit festgelegten Verzeichnis (<prefix>/lib/VxMail) geladen werden. Darum darf hier auch nur der reine Dateiname des gewünschten Datenbankmoduls (ohne Pfadanteil, d.h. relativ zu diesem Verzeichnis) angegeben werden.
listdir (absoluter) Pfadname eines Verzeichnisses In diesem Verzeichnis legen die Datenbankmodule des VxMail-Systems ihre temporären Daten beim Zugriff auf größere Datenmengen aus der Datenbank (dbif_select) ab. Außerdem ist dies das Verzeichnis, in dem Mailinglisten (falls keine absolute Pfadangabe vorliegt (siehe LLTO)) gesucht werden. Drittens kann bei GDBM-artigen Datenbankmodulen hier (dies ist von der Konfiguration abhängig) die Benutzerdatenbank hier abgelegt sein.
errors system, admin Unzustellbare E-Mails sollen an den zu- grundeliegenden SMTP-Server (system) zurückgegeben oder an den Administrator der jeweiligen Domain (admin) bzw. den Administrator des VxMail-Systems gesendet werden.
fperm Oktalzahl Die Unix-Zugriffsrechte für die einzelnen Mail-Folder
biirm yes, no Soll - falls eine E-Mail wegen unzustellbar- keit an den Administrator der entsprechen- den Domain gesendet werden soll, in diese der komplette Mail-Text eingefügt werden oder nur der Kopf?
maxclients Dezimalzahl Maximale Anzahl an Benutzern, die gleichzeitig den POP3-Service nutzen können; diese Option ist nur dann von Bedeutung, wenn VxPOP als eigenständiges Serverprogramm laufen soll.
service z.B. pop3 Der (vom zugrundeliegenden System) vergebene Name des Ports, unter dem der POP3-Service zu erreichen ist.
vxuser Name Der Name des Unix-Benutzers unter dem VxDeliver und VxPOP laufen sollen, sowie der Benutzer, dem die Mail-Folder zugeordnet werden sollen.
vxgroup Name Der Name der Unix-Gruppe, unter der VxDeliver und VxPOP laufen sollen, sowie die Gruppe, der alle Mail-Folder zugeordnet werden sollen.
msg_firstline Muster Eines der beiden Muster, an denen VxConv Anfang und Ende einer E-Mail innerhalb eines Folders erkennt; das andere Muster steht unter msg_lastline
msg_lastline Muster - siehe msg_firstline
sysauth yes, no Soll die Benutzeridentifikation des Systems zur Erkennung von Mail-Foldern, die nicht vom VxMail-System verwaltet werden, herangezogen werden?
check_size Dezimalzahl (evtl. mit abschließendem K oder M Die Maximalgröße, die eine E-Mail haben darf; falls ein K am Ende steht, dann wird diese Zahl mit 1024 multipliziert (Kbytes), für ein abschließendes M mit 1048576 (Mbytes).
check_days Dezimalzahl Die Maximale Zahl an Tagen, die eine Mail aufgehoben wird.
dsizecheck yes, no Soll bereits VxDeliver eine Größenüberprüfung einer ankommenden E-Mail vornehmen oder nicht?
compression yes, no Sollen E-Mails komprimiert abgelegt werden oder nicht? (Diese Option wird zur Zeit noch nicht verwendet, da Kompression noch nicht implementiert ist.)
dbtype hash, btree Der Name der verwendeten Datenbank. (Nur für DB1/DB2 interessant; ich rate davon ab, diese Option zu verwenden, da ich sie - in den neuen Versionen von VxMail durch ein entsprechendes Datenbankmodul ersetzen werde.)
msg_scantype regex, prefix+empty, prefix+prefix, prefix, prefixonly Diese Option legt fest, wie VxPOP und VxConv Anfang und Ende jeder E-Mail innerhalb des Folders finden sollen; hierbei steht
regex
für eine Bestimmung von Anfang und Ende (siehe: msg_firstline bzw. msg_lastline) jeder E-Mail durch reguläre Ausdrücke,
prefix+empty
für einen Test, ob msg_firstline Präfix einer Zeile und einen Test, ob die vorhergehende Zeile leer war,
prefix+prefix
für einen Test, ob msg_firstline Präfix einer Zeile und msg_lastline Präfix der vorherigen Zeile ist und
prefix bzw. prefixonly
für einen Test, ob msg_firstline Präfix einer Zeile ist - wobei die vorherige Zeile dann weiter keine Beachtung findet.
lcuser yes, no der Benutzername (der Teil einer E-Mail-Adresse vor dem `@') soll in Kleinschreibung umgewandelt werden, bevor der betreffende Benutzer in der Datenbank gesucht wird.
lcdomain yes, no der Domainname (der Teil einer E-Mail-Adresse hinter dem `@') soll in Kleinschreibung umgewandelt werden, bevor der betreffende Benutzer in der Datenbank gesucht wird.
maxlevel eine (kleine) ganze Zahl die maximale Tiefe, die eine Verschachtelung von LLTO-Umleitungen haben darf; diese Option ist im wesentlichen dazu da, rekursive Verweise zu vermeiden.
rejverb yes, no Wenn E-Mails während der Auslieferung durch VxDeliver abgewiesen werden oder sonst irgendein Fehler auftritt, dann kann die eigentliche Ursache als Fehlermeldung über die Standardfehlerausgabe an den SMTP-Server zurückgereicht werden (yes) oder nicht (no).
dracauth yes, no Diese Option ist nur dann relevant, wenn vor der Übersetzung des VxMail-Systems die Unterstützung des Dynamic Relay Authentication Control-Protokolls aktiviert wurde. Mit diesem Protokoll wird die verzögerte Auslieferung von E-Mails an einen anderen SMTP-Server durch den lokalen SMTP-Server über eine dynamische vergebene IP-Adresse (z.B. bei Einwahlverbindungen) möglich. Näheres hierzu kann unter http://mail.cc.umanitoba.ca/drac/ nachgeschlagen werden.
bsmtp_nodomain yes, no Das VxMail-System (speziell: VxPOP) bietet seit der Version 1.41 die verzögerte Auslieferung von E-Mails an einen SMT-Server über eine dynamische vergebene IP-Adresse (bei Einwahlverbindungen) mittels eines eigenen Protokolls an. Hierbei identifiziert sich der SMTP-Server, der die gespeicherten E-Mails empfangen möchte, per POP3. War die Identifikation erfolgreich, dann überträgt VxPOP die gespeicherten E-Mails per SMTP an die aus der POP3-Verbindung gewonnene IP-Adresse. Mit dieser Option kann entschieden werden, ob die vollständigen E-Mail-Adressen der Empfänger (no) oder nur die Benutzernamen (yes) an den empfangenden SMTP-Server weitergereicht werden sollen. (Dies betrifft nur die für SMTP-Übertragung benötigten Adressen; der Kopf der jeweiligen E-Mails wird nicht verändert.)
iu_receives yes, no soll ein gesperrter Benutzer (INVALID siehe unten) trotzdem E-Mails empfangen können (yes) oder nicht (no). Abholung von E-Mails ist bei gesperrten Benutzern trotzdem nicht möglich, da dies nur die lokale Auslieferung (VxDeliver) und nicht die Abholung (VxPOP) betrifft.
bsmtp_timeout Zeitwert (in der Form DdHhMmSs oder H:M:S) DIe Zeit, die eine BSMTP-Verbindung maximal bestehen soll, wenn der empfangende SMTP-Server nicht antwortet.
tmpdir (absolute) Pfadangabe der Pfadname eines Verzeichnisses, dem die von VxDeliver und VxPOP benötigten temporären Dateien abgelegt werden sollen.
error_sender Ein Text, der eine in < und > eingeschlossene E-Mail-Adresse enthalten sollte Die Adresse, die im Kopf einer E-Mail mit einer Fehlermeldung (wie sie in den Foldern der Default-Administratoren der einzelnen Mail-Domains stehen) als FROM: bzw. Rückkehradresse stehen soll.
qmbox Text - momentan nicht von Bedeutung -
redir_info Pfadname Der vollst. Pfadname der Textdatei, deren Inhalt an die Benutzer einer auf einen anderen Rechner verschobenen Domain als zusätzliche Mail untergeschoben werden soll.


Dies ist jedoch nur die Konfiguration für alle Programme; die Konfiguration der einzelnen Benutzer, Domains, IP->Domain-Übersetzungen und Umleitungen geschieht mit Hilfe der Benutzerbeschreibung/Datenbank.



4  Erzeugung der Benutzerbeschreibung/-datenbank


Die Benutzerbeschreibung bzw. -datenbank des VxMail-Systems kann mit Hilfe des beiliegenden Programmes VxMkDB angelegt bzw. werden. Dazu muß diesem Programm eine Eingabedatei in einem bestimmten Format übergeben werden. Dieses Format ist (im wesentlichen) Zeilenorientiert, d.h. pro Eintrag in der Benutzerbeschreibung/-datenbank steht ein Befehl in der Eingabedatei, der diesen erzeugt. Die Eingabedatei kann (grob) in die Abschnitte Systemeinstellungen, Domaindefinitionen, Übersetzungen, Mailsys-Defs eingeteilt werden. Hier nun eine Kurzbeschreibung der in dem jeweiligen Abschnitt mglichen Befehle:


4.1  Systemeinstellungen

NEWDB ``<adminname>''
Dieser Befehl muß, wenn er angegeben ist als erster Befehl in der Eingabedatei stehen; er bewirkt eine vollständige Neuerzeugung der Benutzerbeschreibung/-datenbank. Der Parameter <adminname> ist den Benutzername des für jede Domain obligatorischen Default-Administrators. Wird NEWDB nicht angegeben, dann wird eine vorhandene Benutzerbeschreibung/ -datenbank erweitert. NEWDB kann nicht zusammen mit dem Befehl OLDDB angegeben werden.

OLDDB
Dieser Befehl muß, wenn er angegeben wird, als erster Befehl in der Eingabedatei stehen; er bewirkt die Erweiterung einer bereits existierenden Benutzerbeschreibung/-datenbank; dieser Befehl wird als gegeben angenommen, wenn nicht ausdrücklich ein NEWDB-Befehl angegeben wurde; OLDDB kann nicht zusammen mit dem Befehl NEWDB verwendet werden.

MAILHOST ``<hostname>''
Dieser Befehl muß wenn er angegeben wird als erster Befehl oder nach einem NEWDB- oder OLDDB-Befehl in der Eingabedatei stehen; mit ihm wird ein Hostname für das VxMail-System festgelegt; wird dieser Befehl nicht angegeben, dann wird der Rechnername des zugrundeliegenden Systems verwendet.


4.2  Domaindefinitionen

Mit Domaindefinitionen werden E-Mail-Domains und Benutzer festgelegt.

DOMAIN ``domainname'' ``folderdirectory'' userlimit
Mit diesem Befehl beginnt eine Domaindefinition; domainname ist der Name, den diese Domain bekommen soll, folderdirectory der vollständige Pfadname des Verzeichnisses (manchmal auch als Ordner bezeichnet), in dem die Folderdateien der Benutzer in dieser Domain abgelegt werden sollen. Mit userlimit (eine Zahl) wird die maximale Anzahl an Benutzern festgelegt, die in dieser Domain stehen können. Das Argument userlimit ist optional:

Wird userlimit nicht angegeben, dann hat die Domain keine Beschränkung in der Benutzerzahl.

DOMAIN ``existing domain''
aktiviert eine existierende Domain, so daß neue Benutzer hinzugefügt oder bestehende Benutzereinträge abgeändert werden können.

NONSTD DOMAIN ``domainname'' ``folderdirectory''
NONSTD ``domainname'' ``folderdirectory''
Mit diesem Befehl werden Domains in die Benutzerbeschreibung/-datenbank eingetragen, die nicht direkt durch das VxMail-System verwaltet werden; diese werden vom POP3-Server VxPOP gesondert behandelt.

DOMAIN ``domainname'' LINKTO ``existing domain''
Mit diesem Befehl wird ein Verweis auf eine (bereits existierende) Domain angelegt; dieser Verweis wird von den Programmen VxDeliver und VxPOP, wenn er in einer E-Mail-Adresse vorkommt, in den Namen der Domain, auf die er Verweist, übersetzt.

USER ``username'' ``password''
USER ``username'' ``password'' ADMIN
USER ``username'' ``password'' INVALID
USER ``username'' ``password'' BSMTP ``bsmtp-folder''
Diesem Befehl muß mindestens ein DOMAIN- oder NONSTD-Befehl vorausgehen; er dient zum Anlegen eines Benutzers innerhalb der letzten aktivierten Domain. <username> ist hierbei der Name des Benutzers, aus dem - zusammen mit dem Namen der aktiven Domain die E-Mail-Adresse erzeugt wird; password ist das Paßwort (im Klartext), mit dem dieser Benutzer seine E-Mails (per POP3) abholen kann. Wird die Option ADMIN mit angegeben, dann hat dieser Benutzer administrative Rechte innerhalb der gerade aktiven Domain, d.h. er kann (mit dem - noch nicht fertigen - Administrationstool VxAdmin) Benutzer anlegen, sperren oder löschen, oder ihnen ebenfalls administrative Rechte verschaffen bzw. diese widerrufen. Mit der Option INVALID wird ein Benutzer gesperrt; dieser Benutzer kann danach weder E-Mails empfangen, noch sie (per POP3) abholen. username darf nicht der Name des Default-Administrators sein.

Die letzte Variante dient einer verzögerten Übertragung von E-Mails mittels SMTP. Dazu erfolgt zunächst eine normale POP3-Authentifikation; der POP3-Server vxpop liefert als Ergebnis in diesem immer eine leere Liste von E-Mails zurück, stößt jedoch gleichzeitig die Übertragung der (im BSMTP-Format) im Folder bsmtp-folder stehenden E-Mails an den durch die POP3-Verbindung festgelegten entfernten Rechner.

USER ``username'' LINKTO ``existing user''
Diesem Befehl muß mindestens ein DOMAIN- oder NONSTD-Befehl vorausgehen; er dient dazu, einen Verweis auf einen beliebigen (bereits existierenden) Benutzer anzulegen; dieser Verweise wird von den Programmen VxDeliver und VxPOP in den korrekten Benutzernamen übersetzt. username darf nicht der Name des Default-Administrators sein.

USER ``username'' LLTO ``email-addr''
USER ``username'' LLTO ``|command args''
USER ``username'' LLTO ``listfile-name''
USER ``username'' LLTO ``>>outfile''
USER ``username'' LLTO ``>:outfile''
Diese Varianten des USER-Befehls legen ebenfalls einen Verweis an; im unterschied zu der weiter oben genannten Variante ist aber nicht garantiert, daß das Ziel dieses Verweises funktional sein (existieren) muß. Außerdem können mit dieser Variante

Außerdem gibt es eine spezielle Variante für diesen Befehl:

USER ``<OTHER>'' LLTO ``...''

. Mit dem Namen `<OTHER>' wird ein spezieller Benutzereintrag festgelegt, der alle E-Mails erhalten soll, die als Adressaten Benutzer enthalten, die innerhalb der jeweiligen Domain nicht existieren.

ADMIN ``password''
Dieser Befehl muß als letzter Befehl innerhalb einer Domaindefinition angegeben werden; er ist obligatorisch für eine neu erzeugte Domain und optional für eine bereits existierende Domain; mit ihm wird der Default-Administrator für diese Domain festgelegt.


4.3  Übersetzungen

IP4TRANS [IPv4 address] ``existing domain''
Mit diesem Befehl wird die Übersetzung einer IP-Adresse (IPv4) in eine (bereits existierende) Domain festgelegt. IPv4 address ist hierbei eine Adresse im Standardformat des IP-Protokolls (Version 4), also eine Folge von vier durch `.' getrennten Dezimalzahlen.

IP6TRANS [IPv6 address] ``existing domain''
Mit diesem Befehl wird die Übersetzung einer IP-Adresse (IPv6) in eine (bereits existierende) Domain festgelegt. IPv6 address ist hierbei eine Adresse im Standardformat des IP-Protokolls (Version 6), also eine Folge vonacht durch `:' getrennten Hexadezimalzahlen.

REDIRECT ``domainname'' ``password'' TO ``hostname''
Mit diesem Befehl wird eine POP3-Umleitung von Benutzern einer Domain auf einen anderen Rechner festgelegt. password wird für die Übertragung des speziellen Befehls VXTS benötigt. Mit ihm wird der APOP-Zeitstempel dieses POP3-Servers verschlüsselt; kann dieser Zeitstempel auf der anderen Seite wieder entschlüsselt werden, so nimmt der dortige VxPOP-Server diesen Zeitstempel als seinen eigenen an; nur so wird eine APOP-Authentifikation über eine Umleitung möglich.


4.4  Mailsys-Admin

VXTS ``password''
Dieser Befehl dient zur Festlegung des Schlüssels, mit dem die Daten eines hereinkommenden VXTS-Befehls vom POP3-Server VxPOP entschlüsselt werden. Dieser Befehl muß wenn angegeben, vor dem MAILSYS-Befehl in der Eingabedatei stehen.

MAILSYS ``password'' ``foldername''
Mit diesem Befehl wird der Administrator des VxMail-Systems festgelegt; er ist obligatorisch für eine neu angelegte Benutzerbeschreibung (siehe NEWDB) und optional sonst; wenn er angegeben wird, so muß er als letzter Befehl in der Eingabedatei stehen.


4.5  Löschbefehle

DELETE DOMAIN ``domainname''
Die Domain domainname - einschließlich aller Benutzer, Benutzerverweise auf Benutzer innerhalb dieser Domain und Verweise auf die Domain selbst wird gelöscht.

DELETE USER ``username''
Der Benutzereintrag username innerhalb der aktiven Domain wird gelöscht; handelt es sich um einen echten Benutzereintrag (keinen Verweis), dann werden alle Verweise vom Typ LINKTO, die auf diesen Benutzer verweisen, ebenfalls gelöscht.

DELETE FILTER
Der E-Mail-Filter der aktiven Domain wird gelöscht.

DELETE VXTS
Der VXTS-Eintrag wird aus der Datenbank entfernt.

DELETE IP4TRANS [IPv4 address]
Die IPv4-Übersetzung IPv4 address wird gelöscht.

DELETE IP6TRANS [IPv6 address]
Die IPv6-Übersetzung IPv6 address wird gelöscht.

DELETE REDIRECT ``domainname''
Die Domain-Umleitung domainname wird gelöscht.

Für alle Löschbefehle gilt:

Anstatt DELETE kann auch das Wort NO verwendet werden; außerdem kann der entsprechende Befehl (z.B. REDIRECT) auch direkt hinter (ohne trennendes Leerzeichen) das NO gesetzt werden.


File translated from TEX by TTH, version 2.60.
On 30 Dec 1999, 17:11.
Hand edited by Boris Jakubith <bj@isv-gmbh.de>.
On 30 Dec 1999 / 3 Jan 2000.